Ziele und Maßnahmen

Ziele des Barben-Projekts

Ziel ist es, im südöstlichen Niedersachen die Barbenpopulation zu stärken und ihre Ausbreitung sowie die biologische Vielfalt zu fördern. Durch abgestimmte Ini­ti­al­maß­nah­men zur Verbesserung der Habitatvielfalt in den Flüssen soll eine Aufwertung der Fließgewässer sowie eine Entwicklung und Ausbreitung der Barbenbestände unter­stützt werden. Der Fokus soll hierbei auf die Unterstützung der eigendynamischen Prozesse in den Gewässern liegen.

 

Aufgrund der hohen und vielfältigen Habitatansprüche der Barbe werden Maß­nah­men zum Schutz und zur Förderung ihrer Populationen auch vielen anderen hei­mischen Tier- und Pflanzenarten zugutekommen.

 

Mit dem Ziel einen Naturschutz zu betreiben, der von der Bevölkerung getragen und unterstützt wird, erfolgt die Planung und Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen grundsätzlich in Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren. Zusammenschlüsse von Unterhaltungsverbänden und örtlichen Angelvereinen an den relevanten Barben­ge­wässern sollen dies unterstützen.

 

Eine intensive Kommunikations- und Bildungsarbeit wird das Projekt begleiten und das Bewusstsein für die heimischen Fischarten sowie für die Bedeutung und Ent­wick­lung naturnaher Fließgewässer verbessern.

 

 

Maßnahmen

Das Barben-Projekt setzt sich aus folgenden Maßnahmenbündeln zusammen, die in ihrer Gesamtheit einen ganzheitlichen, in der Bevölkerung verankerten, nachhaltigen Naturschutz ergeben:

Planung von Gewässerschutzmaßnahmen

Der Schwerpunkt der Gewässerschutzmaßnahmen liegt auf Fließgewässern mit Barbenvorkommen  und auf Gewässern, die potenzielle Barbenhabitate im Projektgebiet darstellen könnten. In diesen Gewässern soll durch die Umsetzung an­ge­passter und abgestimmter Gewässerschutzmaßnahmen, wie z.B. Anlage von Kiesbänken, Einbau von Totholz und Strö­mungs­lenkern, Abflachung von Ufern die Pflanzung von Gehölzen, die Habitatvielfalt der Gewässerabschnitte erhöht und Lebensräume für die unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Barbe entwickelt, aufgewertet und vernetzt werden.  Der Fokus liegt auf der Förderung und Wiederherstellung der Eigendynamik der Fließgewässer, so dass im besten Fall die natürlichen Prozesse dazu beitragen, die Vielfalt der Gewässerstruktur zu erhöhen. Die Eingriffe in das Gewässer sollen so gering wie möglich und so intensiv wie nötig erfolgen. Die Maßnahmen werden als Initialmaßnahmen oder Tritt­stein­bio­tope angelegt und sollen, wenn möglich, bestehende Naturschutzmaßnahmen ergänzen. Eine Auflistung und eine aus­führ­liche Beschreibung der Gewässerschutzmaßnahmen zur Aufwertung von Barben­le­bens­räumen und zur Re­vi­ta­li­sie­rung von Gewässern erfolgt auf der Seite Re­vi­ta­li­sie­rungs­maßnahmen“.

 

Bei der Planung und Umsetzung der Gewässerschutzmaßnahmen werden von Beginn des Projektes an, die lokalen Akteure (Behörden, Verbände, Vereine, AnliegerInnen und NutzerInnen) mit eingebunden.

 

Gründung von Verantwortungspartnerschaften

Ein wichtiger Bestandteil des Barben-Projektes ist die Gründung von Ver­ant­wor­tungs­partnerschaften mit den Unterhaltungsverbänden und den örtlichen Angelvereinen. Zusammen werden Gewässerabschnitte ausgesucht, an denen eine Umsetzung von gemeinsam geplanten Maßnahmen sinnvoll und realisierbar ist. In dieser Part­ner­schaft sollen mit den Unterhaltungsverbänden Konzepte für eine „barbenfreundliche“ und an die individuellen Gegebenheiten angepasste Bewirtschaftung der Gewässer erarbeitet werden. Gemeinsam sollen Strukturen erarbeitet werden, die es er­mög­li­chen Synergien zu fördern und gemeinsame Ressourcen zu nutzen.

 

Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung

Eine breite Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit soll die Faszination für die Tierart Barbe und für die Vielfalt in den Fließgewässern erhöhen und die Bevölkerung mit einbinden. Die Öffentlichkeit wird in regelmäßigen Abständen über die Fortschritte und aktuelle Geschehnisse im Projektverlauf informiert. Dafür werden eine Vielzahl von Medien genutzt: Vom Newsletter, Zeitungsartikel und Veranstaltungen über Updates auf der Facebook-Seite der Aktion Fischotterschutz bis hin zu Videos auf einem eigenen Youtube-Kanal, die den Verlauf des Projektes beschreiben. In einer Maß­nah­men­karte werden zukünftig die umgesetzten Naturschutzmaßnahmen im Projektgebiet verortet und beschrieben.

 

Um das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Bedeutung intakter Fließgewässer für die biologische Vielfalt zu stärken und die heimischen Fischarten kennenzulernen, wird ein Umweltbildungskonzept das Barben-Projekt begleiten. Mit einem Fluss-Fisch-Mobil, das quer durch das Projektgebiet fährt, werden Schulklassen und Erwachsene das Gewässer und seine Tierwelt aktiv erforschen können. Mit Lernspielen und Experimenten wird das Wissen über die heimischen Fischarten, deren Lebens­raum­ansprüche und die Bedeutung der Fließgewässer für die biologische Vielfalt spielerisch vermittelt. Hierfür werden unterschiedliche, dem Alter angepasste, Schulungsprogramme erarbeitet.

 

Evaluation/ Erfolgskontrolle

Um die Entwicklung des Projektes bewerten zu können, wird das Barben-Projekt von natur- und sozialwissenschaftlichen Untersuchungen begleitet. Dadurch können während der laufenden Projektzeit Anpassungen und Veränderungen durchgeführt werden.

 

Die Erfassung verschiedener naturwissenschaftlicher Parameter, wie z.B. der Fisch­bestände, vor und nach der Maßnahmenumsetzung ermöglicht es, Rück­schlüs­se auf das Verbesserungspotenzial des Gewässers und die Effektivität der umgesetzten Maßnahme zu ziehen. Eine sozialwissenschaftliche Evaluation des Umwelt­bil­dungs­kon­zeptes, der Maßnahmenumsetzung und der Gründung und Arbeit der Ver­ant­wor­tungs­partnerschaften wird das Projekt begleiten.

 

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden über die genannten Kanäle der Öffentlichkeit präsentiert.

 

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